Foto vom Städtli Avenches gemacht am 17.06.2009

Avenches liegt auf einer Höhe von 480 m ü. M. zwischen der Bezirkshauptstadt Payerne (10 km Luftlinie) und Murten (8 km Luftlinie). Das mittelalterliche Städtchen erstreckt sich auf einem isolierten Hügel am Südrand der Broyeebene, im Schweizer Mittelland

von rico loosli webmaster und provider mondonico bioggio
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Die Fläche des 17,5 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der Broyeebene und des angrenzenden Hügellandes. Der gesamte nördliche Gemeindeteil wird von der intensiv genutzten Ebene der unteren Broye (435 m ü. M.) eingenommen, durch die auch die Arbogne fliesst. Ganz im Nordwesten, im Bereich des Nationalgestüts, reicht das Gebiet bis an die kanalisierte Broye. Im Norden gehört zum Gemeindegebiet ein ca. 1,5 km langer Streifen am flachen Südufer des Murtensees, wobei die Mündung des Chandon die östliche Begrenzung bildet. Nach Süden erstreckt sich der Gemeindeboden in das eiszeitlich überformte freiburgische Molassehügelland auf die Plateaus von Donatyre und Chafeirou (510 m ü. M.). Auch der bewaldete Hügelzug des Bois de Châtel, auf dem mit 630 m ü. M. der höchste Punkt der Gemeinde erreicht wird, gehört zu Avenches. Die westliche Abgrenzung bildet streckenweise der Bach Ruisseau de Coppet. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 14 % auf Siedlungen, 15 % auf Wald und Gehölze, 70 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land.

Zu Avenches gehören die Ortschaft Donatyre (505 m ü. M.) auf einem Plateau nördlich des Bois de Châtel sowie zahlreiche Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Avenches sind Vully-les-Lacs und Faoug im Kanton Waadt sowie Saint-Aubin, Belmont-Broye, Misery-Courtion und Courtepin im Kanton Freiburg.

 

 

Zur Römerzeit war das damalige Aventicum die bedeutendste Stadt auf Schweizer Boden auf dem Transitweg vom Rhonetal via Augusta Raurica nach Germanien.

Am 1. Juli 2006 wurde die Gemeinde Donatyre mit Avenches vereinigt. Am 1. Juli 2011 wurde zudem die Gemeinde Oleyres eingemeindet. Die Fläche von Avenches stieg dadurch um rund 3 km², die Einwohnerzahl um knapp 400.

Avenches ist ein regionales Wirtschafts- und Handelszentrum und Mittelpunkt eines stark auf die Landwirtschaft ausgerichteten Gebiets. Das Städtchen war deshalb lange Zeit agrarisch geprägt. Noch heute arbeiten mehr als 14 % der Erwerbstätigen im primären Sektor, während der sekundäre Sektor rund 28 % und der Dienstleistungssektor rund 56 % der Arbeitskräfte auf sich vereinigen.

Seit der Korrektion der Broye im Jahr 1906 besitzt Avenches eine grosse Fläche fruchtbares Ackerland in der Ebene nördlich des Städtchens. Hier werden hauptsächlich Getreide, Tabak, verschiedene Gemüsesorten und Zuckerrüben angebaut. Im hügeligen südlichen Gemeindeteil gibt es neben dem Ackerbau auch Obstbau und Viehzucht.

Das Gelände zwischen der Arbogne und der Broye im Westen von Avenches wurde 1899 vom Bund gekauft, der darauf bis 1901 das Eidgenössische Gestüt, eine staatliche Pferdezuchtanstalt, errichtete. Es wurde 1997 privatisiert und heisst heute Nationalgestüt Avenches (französisch: Haras National Avenches). Auf der Pferderennbahn des Institut Équestre National Avenches (IENA) finden alljährlich Rennen statt. Die Crosslauf-Weltmeisterschaften 2003 wurde hier ausgerichtet.

Die Industrialisierung vollzog sich nur sehr langsam in Avenches. Seit dem 19. Jahrhundert gab es einige Betriebe, welche die landwirtschaftlichen Produkte der Umgebung verarbeiteten. Erst nach 1945 liessen sich weitere Betriebe nieder. Heute gibt es zahlreiche kleinere und mittlere Unternehmen in den Bereichen Baugewerbe, Betonherstellung (Holcim Granulats et Bétons SA), Nahrungsmittel- und chemische Industrie, Gartenbau, Telekommunikation und Feinmechanik.

Avenches ist auch ein regionales Dienstleistungszentrum und Standort der Bezirksverwaltung sowie Sitz mehrerer Banken und Versicherungen. Mit der Anbindung an die Autobahn A1 Ende der 1990er Jahre entwickelte sich Avenches auch zu einem attraktiven Wohnort. Vor allem am Nordhang des Hügels und südlich der Altstadt entstanden neue Wohnquartiere. Ein bedeutender Anteil der Erwerbstätigen pendelt nach Freiburg oder Bern zur Arbeit.

Am 5. Oktober 2007 gab Yahoo bekannt, einen Standort in Avenches ausweiten zu wollen.